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Mittwoch, 31. Dezember 2014

Martin Lotter

So lautet ein sehr bekannter Film mit James Dean in dem es um eine „verlorene und orientierungslose Generation“ geht. Orientierungslos kann man auch viele der heutigen Jugendlichen nennen, wenn man die Berichte über ihre beruflichen Ziele liest.
 



Mittwoch, 8. Oktober 2014

Theresa Kruse
Monatsthema 9/14

Noten gibt es schon seit etwa 500 Jahren. Doch sind sie überhaupt noch zeitgemäß? Und wie gerecht kann die Benotung sein? Ein Beitrag zur Debatte.
Dr. Klaus-Uwe Gerhardt  / pixelio.de


Freitag, 27. Juni 2014

Daniel Vedder

Am 6. Juni fand die Abschlussveranstaltung des CATO Schreibwettbewerbs „Jugend denkt Europa“ statt. Nach der Preisverleihung luden wir als CATOteam die Anwesenden zu einer Diskussionsrunde ein, um das Titelthema zu besprechen. Hier nun eine kurze Zusammenfassung dessen, was gesagt wurde.

Dienstag, 6. Mai 2014

Niklas Thein
Wettbewerbsbeitrag - Jugend denkt Europa


Wenn das kleine grüne Marsmännchen zu Bett geht und an Europa denkt, weiß es nicht, was es als Schlaftrunk zu sich nehmen soll. 
 
Früher, da wär das klar gewesen. 
 
Französischer Tropfen? Rotwein, voilá.

Russischer Geist? Da! Wodka!

Deutsche Seele? Klar, Bier.

Doch heute, ach, geht das ja nicht mehr. Viel zu national. Und gleichzeitig überall erhältlich. Damit ist das kleine grüne Marsmännchen nicht einverstanden. Es muss doch einen urtypisch europäischen Brand geben? Schließlich haben doch schon frühere Imperien identitätsstiftende Speisen gehabt! Das Garum im Römischen Reich, Kaiserschmarrn in der Donaumonarchie, den Burger in den Vereinigten Staaten.

Was ist dann die Speise Europas? Eine mit Teeblättern, Döner und Gulasch belegte Pizza, verfeinert mit Fischsoße? Klingt schon wieder so nach EU-Proporz.

Dabei ist die Zeit mehr als reif für diese Erfindung, denkt sich das kleine grüne Marsmännchen. Wahrscheinlich bräuchte es dazu aber nicht nur eine Garage mit vielen Kochbüchern und Zutaten, sondern auch Geld. Das ist doch nur mit der EU möglich, oder, denkt es spontan.

Nachdem es sich –provisorisch- mit einem Nationalgetränk aus dem gut bestückten Europakeller begnügt hat, kuschelt es sich mit seiner Lieblingslektüre, der Europa-heute ins Bett. Doch was liest es da?

Der Präsident des Europäischen Rates, Herman van Rompoy, selber jemand, dem man nicht unbedingt mit Leidenschaft charakterisieren würde, sagt: 
 
Europa braucht nicht mehr Leidenschaft. Leidenschaft für Europa gab es nie.“

Dagegen würde das kleine grüne Marsmännchen gern aufs Heftigste protestieren!
Europa – das war das Thema der einzigen Rede, das es je gehalten hat. Damals, vor dieser Krise, als die Europäer auch schon unzufrieden mit Europa waren. Und kam nicht danach ein Abgesandter dieser viel gescholtenen zu ihm und meinte, es sei angenehm, zur Abwechslung mal etwas Positives über seine Herrin zu hören?

Europa – diese unscheinbarem ulkig geformte Landmasse, die gerade nachts zeigt, was ihn ihr steckt. 
 
Europa – dieser kleine Kontinent, der es erlaubt, jeden Sonntag im Gärtchen die liebgewonnen, dutzendfachen Klischees pflegen! 
 
Europa – das ist mein Leben! Euphorisch, trunken vor Stolz nippt das Marsmännchen nochmal am Glas.

Europa und auch die EU (!) bedeuten für es Nähe. Nähe zwischen den einzelnen Bürgern Europas. Diese Nähe wollte das kleine grüne Marsmännchen im vergangen Herbst und Winter selber erfahren. 
 
Leider ist es ihm seit seines Erasmusaufenthalts nicht mehr so einfach möglich.

Zwar waren alle Kommilitonen aus allen Teilen der europäischen Galaxie unglaublich glücklich, so unkompliziert und ausgestattet mit finanzieller Unterstützung in ein beliebiges Land verreisen zu können. Manche (Mars-) länder kassierten zwar das Semesterticket, bezuschussten die Unternehmung in ferne Weiten jedoch in keinster Weise.

Andererseits gab es kein einziges Mal, dass einer gesagt hätte: Schon toll, diese EU, was die uns alles ermöglicht. Vom Schwenken einer Europafahne ganz zu schweigen. Das Marsmännchen denkt sich dabei, dass das in den USA ganz anders wäre. Doch muss das gleich schlecht sein?
 
Wer alles für selbstverständlich erachtet, weiß es nicht mehr zu schätzen und kämpft auch nicht für dessen Erhalt. Das Marsmännchen hofft, dass nicht das ganze Projekt erst eingestellt werden muss, um wieder Begeisterung bei allen Mitbürgern zu wecken.

Grübelnd blickt das Marsmännchen auf. So geht es jetzt schon seit Jahren. Doch eines blieb immer gleich.

Welches Nationalgetränk es auch immer probierte, am Ende war das kleine grüne Marsmännchen immer blau.
 

Donnerstag, 1. Mai 2014

Patricia Groß
Wettbewerbsbeitrag - Jugend denkt Europa

„Die Europäische Union ist ein Zusammenschluss demokratischer, europäischer Länder, die sich der Wahrung des Friedens und des Wohlstandes verschrieben haben.“

„Europa ist eine lose Verbindung von Staaten, die sich nur zum wirtschaftlichen Vorteil zusammengeschlossen haben.“

„Europa ist ein politischer Staatenbund, welcher im Jahr 1993 als Europäische Union (EU) entstanden ist.“

Freitag, 25. April 2014

Priya-Johanna Makkar
Wettbewerbsbeitrag - Jugend denkt Europa

Woran denken Menschen als erstes, wenn sie EU hören?
Eurokrise. Abgeschobene Flüchtlinge. Schulden.
Wie kann es sein, dass so viele Menschen ein negatives Bild von der Europäischen Union haben, wenn sie mit dem Grundsatz gegründet wurde, für Frieden zu sorgen und die Wirtschaft zu stabilisieren?

Dienstag, 15. April 2014

CATO führt eine neue Rubrik ein: die Diskussionsrunde. Erstes Thema: wie können wir die Jugend politisch motivieren?

Donnerstag, 20. März 2014


Julian Reith
Wettbewerbsbeitrag - Jugend denkt Europa



Griechenland 2012: Menschen versammeln sich in Massen auf der Straße. Pappfiguren Angela Merkels zeigen den Hitlergruß mit einer Hakenkreuzbinde am Oberarm. Junge Leute verbrennen deutsche Flaggen.

Donnerstag, 13. März 2014



Niklas Götz

http://www.icademyglobe.org/article.php?id=1047


Wir, die Jugendlichen von heute, die in soziologischer Tradition nunmehr als beinahe abwertend als Generation Z bezeichnet werden, wie einst unsere Eltern die Generation Y waren, sind „kaum geschlüpfte Küken mit feuchtem Federkleid und großem Schnabel, hungrig“ nach Karriere und Geld. Wir sind angepasst und unterwürfig. Wir sind morallos, opportunistisch und abgeklärt. 

Mittwoch, 19. Februar 2014


Martin Lotter
Gabi Eder  / pixelio.de


In den letzten 10 Jahren ist die Anzahl der überschuldeten Jugendlichen unter 20 Jahren um 400% gestiegen. Auch in der Altersklasse 20 – 29 gab es einen Anstieg um 160%. Dabei gibt es keine Geschlechterunterschiede. Junge Männer oder Frauen haben die gleichen Schuldenprobleme.

Sonntag, 2. Februar 2014

KW 5

Das Wort der Woche, diesmal aus anderer Feder.

Wort der Woche: 

Riot

Ein kleines Wort mit viel Sprengkraft. "A riot is the language of the unheard", sagt Martin Luther King. Was das bedeutet, erfährt die Ukraine momentan aus erster Hand. Solch kriegsähnlichen Zustände hat Europa schon lange nicht mehr gesehen. Letzte Woche gab es die ersten Toten, nun sind auch Berichte über angeblicher Folter seitens der Regierungskräfte ans Licht gekommen. Dieses Wochenende steht der dortige Aufstand auf der Agenda der Münchener Sicherheitskonferenz, wo sich John Kerry, Steinmeier, von der Leyen & Co. über das "Problem Janukowytsch" austauschen.
Ebenfalls in München, jedoch eine Woche später und ohne dieselbe internationale Brisanz, wird ein weiterer "Aufstand" stattfinden. Unter dem Motto "The riot starts here" wird momentan unter Oberstufenschülern auf Facebook zu einer Demonstration gegen das bayerische Kultusministerium aufgerufen, die nächsten Freitag stattfinden soll. "Wir sind es Leid, dass das Kultusministerium ständig über unsere Köpfe hinweg willkürliche Entscheidungen trifft", verkünden die Organisatoren, ein Satz, dem viele Gymnasiallehrer und -schüler herzhaft zustimmen werden. Der aktuelle Anlass ist das sog. Probeabitur, eine extra Klausur, die die diesjährigen zwölften Klassen in den Kernfächern schreiben mussten, als Vorbereitung auf das kommende "Zentralabitur". (Nun, offiziell heisst es bundesweites Zentralabitur, was bedeutet, das sechs Bundesländer teilnehmen und ca. ein Viertel der Punkte trotzdem auf rein Bayern-interne Fragen gegeben werden.) Aus diversen Gründen fiel das Mathe-Probeabitur besonders schlecht aus, und zwar bayernweit. Manche Schulen hatten bei dieser abiturrelevanten Note Stufenschnitte im Fünf-Punkte-Bereich. Nach einer Menge Unmut unter allen Beteiligten entschloss sich das Bildungsministerium, den Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre Note zu streichen. Die Schüler jubelten, bei den Lehrern sah das Bild jedoch etwas anders aus: der Bescheid aus München kam kurz vor Notenschluss, wodurch sie sich gezwungen sahen, innerhalb einer Woche die plötzlich fehlenden Noten wieder gutzumachen. Das Ende vom Lied ist nun die oben erwähnte Demonstration. 
Obwohl der Grund Außenstehenden nichtig erscheinen mag, zeigt diese Entwicklung doch, dass auch die jetzige Generation Schüler nicht durchwegs apolitisiert sind; sondern es im Gegenteil auch hier junge Erwachsene gibt, die bereit sind, die ihnen zur Verfügung stehenden politischen Möglichkeiten zur Meinungskundgebung zu nutzen. Egal, was man von der Demonstration an sich hält - diese Tatsache ist auf jeden Fall zu begrüßen.

Daniel Vedder

Dienstag, 28. Januar 2014

 Unvergessen bleibt unser Platz 2, der auf eindrucksvolle Weise mit einer der größten Neuerungen unserer Zeit abrechnet. Mit Satire und messerscharfen Beobachtungen wird das allzu selbstgefällige Netzwerk auf seinen wahren Nutzen überprüft.
Luan Elster (Pseudonym)



Alexander Klaus  / pixelio.de


Ein PC in nahezu jedem Haushalt der ersten Welt, Highspeed Internet (naja, zumindest in großen Städten), das benutzer(un)freundlichste Betriebssystem aller Zeiten. Und social media en masse. Der perfekte Nährboden ist geschaffen. Und er wird besiedelt.

Laut einem Spiegel Online Artikel zählte Facebook als Paradebeispiel bereits am 14. September 2012 eine Milliarde Nutzer. Gründer Mark Zuckerberg verkündete dies – wer hätte damit gerechnet – mit einem Facebook-Eintrag: „Einer Milliarde Menschen zu helfen, ist unglaublich, es erfüllt einen mit Demut und es ist das, worauf ich mit Abstand am meisten stolz in meinem Leben bin.“

Seit wann „hilft“ Facebook Menschen? Und dann sogar einer Milliarde Menschen? Welche Funktion auf Facebook ist neu oder gar von Bedeutung?

Na gut, was kann man also machen auf Facebook... Zum Beispiel Bilder uploaden! Welch Bereicherung für unsere Gesellschaft. Nun zeigen Facebook-Nutzer der anderen Milliarde Menschen ungemein interessante Schnappschüsse von sich selbst und anderen. Hierbei bekommt man als Außenstehender eine enorme Bandbreite an Schätzen der künstlerischen Fotografie zu bieten. Von spätpubertären Damen, die sich in lasziven Posen in Waldstücken oder anderen faszinierenden Landschaften selbst inszenieren und dieses Bild nach einer professionellen Photoshop-Bildbearbeitung mit einer stimmigen, oft englischsprachigen und ungemein philosophischen Weisheit (etwa: „You only live once, so do the best with your life!“) uploaden, bis hin zu Momentaufnahmen von sich anderweitig blamierenden Mitbürgern.

Wer Bilder nicht mag, kann auf Facebook jedoch auch einfach sein Leben protokollieren. Dank der tollen neuen Facebook-Chronik können die Aktivitäten eines Facebook-Nutzers sogar chronologisch zurückverfolgt werden. Was ich mich dabei nur immer wieder frage: Warum sollte ich mein Leben protokollieren, wenn ich nicht gerade eine Autobiografie plane? Und warum interessiert es sogar noch meine Mitmenschen? Muss man sich ernsthaft Gedanken um seine (Facebook-)Freunde machen? Da einige User dazu tendieren, „Freunde“ bis in den vierstelligen Bereich und weiter zu sammeln, hat zu allem Überfluss auch noch eine breite Masse trotz Privatsphäre-Einstellungen, die nur Freunden das Einsehen ermöglichen, Zugang zu diesen Inhalten.

Für schreibfaule User hat Mark Zuckerberg aber auch eine bequeme Lösung: Einfach „Gefällt mir“ drücken. Liken, liken, liken. Diese Funktion ist ebenfalls nicht neu, dennoch interessant: Man kann zwar stets zeigen, was man mag. Eine Dislike-Funktion gibt es jedoch nicht. Schade, sonst könnte man vermutlich Facebook oder gar den Facebook-Papst Mark Zuckerberg höchstpersönlich disliken.

Ebenso bequem ist es, andere Posts zu teilen. Aus Langeweile teilen die Freunde des Teilers das Geteilte nochmal und dessen Freunde tun es ihm gleich. Es entsteht (manchmal) eine Kettenreaktion der Teilung, wodurch sich bestimmte Inhalte unglaublich schnell verbreiten. Aber ist das wirklich immer sinnvoll? Gehen einem nervige Hype-Erscheinungen nicht irgendwann einfach nur noch auf die Nerven?

Man kann aber auch noch weiter gehen und Facebook-Seiten abonnieren, um ständig auf dem neusten Stand zu bleiben. Das wäre eigentlich ganz praktisch, wenn nicht vor allem große und beliebte Facebook-Seiten dazu tendieren würden, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu posten, um möglichst viele Likes abzugreifen.

Zwar gibt es noch zahlreiche andere Möglichkeiten, Zuckerbergs Geniestreich zu genießen, beispielsweise Chatten, Anstupsen oder Farmville-Einladungen. Meine Erfahrungen während meiner Zeit als Gesichtsbuchler beschränken sich jedoch weitgehend auf die bereits genannten.

Was stört mich also an Facebook?

Es leistet keinen nennenswerten Beitrag zu unserer Gesellschaft. Wie ein Parasit labt sich diese „Errungenschaft“ an den Informationen über seine Anhänger. Deren Profile sind jedoch nicht hinsichtlich aufkommender Werbung mit Bedacht zu erstellen, denn sie machen den Ersteller nicht nur sichtbar für Facebook, sondern auch für mehr oder minder Außenstehende (je nach Privatsphäre-Einstellungen und Ausprägung der Freundesammelleidenschaft). Glücklicherweise beschränken sich die von mir beschriebenen, leicht zugespitzten Randerscheinungen auf einen vergleichsweise kleinen Teil der Nutzer, jedoch ist selbst dieser kleine Teil ein Teil, der kein Teil sein müsste und sollte.

Es ist definitiv nicht immer falsch, ein Profil von sich zu erstellen und auf sich aufmerksam zu machen und dadurch Kontakte zu knüpfen. Man sollte sich jedoch stets überlegen, wo, wie und wem man sich präsentiert.


Dienstag, 21. Januar 2014

Einen wohlverdienten 3. Platz bei der Leserabstimmung - im Vergleich zum ADAC ungefälscht - erreicht ein Text, der einen völlig neuen Blick auf die politischen Folgen der demografischen Entwicklung warf und einen bleibenden Eindruck bei den Lesern hinterließ.

Montag, 30. Dezember 2013

Martin Lotter 
Monatsthema 12/13

Eine Frage, die vielleicht so alt ist wie die Menschheit selbst: Wem nützt es? Diese Frage auch bei einer Religion zu stellen, ist gewagt, aber berechtigt. Liegt vielleicht der Rückzug der Kirchen aus dem Leben der Jugend an zu geringem Nutzen für die Jugendlichen?

by-sassi  / pixelio.de
 

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Niklas Götz
Monatsthema 12/13




Die Welt feiert Weihnachten – ein christliches Fest. Doch nicht die ganze Welt, die vom Coca-Cola-Weihnachtsmann besucht wird, ist christlich. Selbst im „Stammland“ der größten aller Religionen ist eine Weltanschauung, gerade unter Jugendlichen, auf dem Vormarsch, die in der Öffentlichkeit ignoriert wird: der Agnostizismus. Wie funktioniert er, woher kommt er, was sind seine gesellschaftlichen Auswirkungen?


S. Hofschlaeger  / pixelio.de 

Donnerstag, 21. November 2013

Luan Elster (Pseudonym)



Alexander Klaus  / pixelio.de


Ein PC in nahezu jedem Haushalt der ersten Welt, Highspeed Internet (naja, zumindest in großen Städten), das benutzer(un)freundlichste Betriebssystem aller Zeiten. Und social media en masse. Der perfekte Nährboden ist geschaffen. Und er wird besiedelt.

Laut einem Spiegel Online Artikel zählte Facebook als Paradebeispiel bereits am 14. September 2012 eine Milliarde Nutzer. Gründer Mark Zuckerberg verkündete dies – wer hätte damit gerechnet – mit einem Facebook-Eintrag: „Einer Milliarde Menschen zu helfen, ist unglaublich, es erfüllt einen mit Demut und es ist das, worauf ich mit Abstand am meisten stolz in meinem Leben bin.“

Seit wann „hilft“ Facebook Menschen? Und dann sogar einer Milliarde Menschen? Welche Funktion auf Facebook ist neu oder gar von Bedeutung?

Na gut, was kann man also machen auf Facebook... Zum Beispiel Bilder uploaden! Welch Bereicherung für unsere Gesellschaft. Nun zeigen Facebook-Nutzer der anderen Milliarde Menschen ungemein interessante Schnappschüsse von sich selbst und anderen. Hierbei bekommt man als Außenstehender eine enorme Bandbreite an Schätzen der künstlerischen Fotografie zu bieten. Von spätpubertären Damen, die sich in lasziven Posen in Waldstücken oder anderen faszinierenden Landschaften selbst inszenieren und dieses Bild nach einer professionellen Photoshop-Bildbearbeitung mit einer stimmigen, oft englischsprachigen und ungemein philosophischen Weisheit (etwa: „You only live once, so do the best with your life!“) uploaden, bis hin zu Momentaufnahmen von sich anderweitig blamierenden Mitbürgern.

Wer Bilder nicht mag, kann auf Facebook jedoch auch einfach sein Leben protokollieren. Dank der tollen neuen Facebook-Chronik können die Aktivitäten eines Facebook-Nutzers sogar chronologisch zurückverfolgt werden. Was ich mich dabei nur immer wieder frage: Warum sollte ich mein Leben protokollieren, wenn ich nicht gerade eine Autobiografie plane? Und warum interessiert es sogar noch meine Mitmenschen? Muss man sich ernsthaft Gedanken um seine (Facebook-)Freunde machen? Da einige User dazu tendieren, „Freunde“ bis in den vierstelligen Bereich und weiter zu sammeln, hat zu allem Überfluss auch noch eine breite Masse trotz Privatsphäre-Einstellungen, die nur Freunden das Einsehen ermöglichen, Zugang zu diesen Inhalten.

Für schreibfaule User hat Mark Zuckerberg aber auch eine bequeme Lösung: Einfach „Gefällt mir“ drücken. Liken, liken, liken. Diese Funktion ist ebenfalls nicht neu, dennoch interessant: Man kann zwar stets zeigen, was man mag. Eine Dislike-Funktion gibt es jedoch nicht. Schade, sonst könnte man vermutlich Facebook oder gar den Facebook-Papst Mark Zuckerberg höchstpersönlich disliken.

Ebenso bequem ist es, andere Posts zu teilen. Aus Langeweile teilen die Freunde des Teilers das Geteilte nochmal und dessen Freunde tun es ihm gleich. Es entsteht (manchmal) eine Kettenreaktion der Teilung, wodurch sich bestimmte Inhalte unglaublich schnell verbreiten. Aber ist das wirklich immer sinnvoll? Gehen einem nervige Hype-Erscheinungen nicht irgendwann einfach nur noch auf die Nerven?

Man kann aber auch noch weiter gehen und Facebook-Seiten abonnieren, um ständig auf dem neusten Stand zu bleiben. Das wäre eigentlich ganz praktisch, wenn nicht vor allem große und beliebte Facebook-Seiten dazu tendieren würden, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu posten, um möglichst viele Likes abzugreifen.

Zwar gibt es noch zahlreiche andere Möglichkeiten, Zuckerbergs Geniestreich zu genießen, beispielsweise Chatten, Anstupsen oder Farmville-Einladungen. Meine Erfahrungen während meiner Zeit als Gesichtsbuchler beschränken sich jedoch weitgehend auf die bereits genannten.

Was stört mich also an Facebook?

Es leistet keinen nennenswerten Beitrag zu unserer Gesellschaft. Wie ein Parasit labt sich diese „Errungenschaft“ an den Informationen über seine Anhänger. Deren Profile sind jedoch nicht hinsichtlich aufkommender Werbung mit Bedacht zu erstellen, denn sie machen den Ersteller nicht nur sichtbar für Facebook, sondern auch für mehr oder minder Außenstehende (je nach Privatsphäre-Einstellungen und Ausprägung der Freundesammelleidenschaft). Glücklicherweise beschränken sich die von mir beschriebenen, leicht zugespitzten Randerscheinungen auf einen vergleichsweise kleinen Teil der Nutzer, jedoch ist selbst dieser kleine Teil ein Teil, der kein Teil sein müsste und sollte.

Es ist definitiv nicht immer falsch, ein Profil von sich zu erstellen und auf sich aufmerksam zu machen und dadurch Kontakte zu knüpfen. Man sollte sich jedoch stets überlegen, wo, wie und wem man sich präsentiert.


Mittwoch, 13. November 2013

Staatsfeind Nr. 1 der Deutschen sind sie selbst

Daniel Vedder
Dieter Schütz  / pixelio.de
 
Wir alle kennen die Zahlen: vor 50 Jahren kamen auf einen Rentner noch ca. drei Berufstätige, heute sind es knapp einer auf zwei und in weiteren 50 Jahren sind es möglicherweise gar für jeden Berufstätigen ein Rentner1. Wir wissen auch alle, was das bedeutet: höhere Sozialabgaben für uns, die nachwachsende Generation, der spätere Renteneintritt, und niedrigere Renten. Oft genug bekommen wir diesen Sachverhalt in der Schule zu hören. Doch ein Aspekt des vielzitierten demografischen Wandels ist erstaunlich wenig beachtet. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft kennen wir. Aber was sind die Auswirkungen auf die Demokratie selbst?
Das Grundmerkmal jeder Demokratie ist die Herrschaft der Mehrheit. In den großen demokratischen Revolutionen der letzten 250 Jahre war damit auch fast immer verknüpft, dass diejenige Bevölkerungsschicht den Staat führen wollte, die mit ihrer Arbeitsleistung auch die Wirtschaft am Laufen hielt. Für sie galt das Prinzip „Wer zahlt, schafft an“. Nicht eine kleine Gruppe fauler Adeliger sollte die Entscheidungen treffen, sondern die Arbeiter, die erstens in der Mehrheit waren und die zweitens ohnehin die gesamte Wirtschaftsleistung erbrachten. Sie wollten ihr Geld selber ausgeben können. Ein durchaus gerechter Anspruch, aber einer, der in der Rentengesellschaft von Morgen nicht unproblematisch ist.
Denn was passiert, wenn die Gruppe, die die demokratische Mehrheit besitzt, nicht mehr die Gruppe ist, die den Wohlstand erzeugt? Wenn es mehr Rentner als Beruftstätige gibt? (Es sei zu beachten, dass hierbei keine absolute Mehrheit nötig ist. Die ältere Generation muss es nur schaffen, in den regierenden Parteien genug Einfluss zu erhalten.) Damit könnten die Rentner theoretisch kontrollieren, was mit dem Geld passiert, dass die Jüngeren verdienen. So warnte der frühere Bundespräsident Roman Herzog: „Das könnte am Ende in die Richtung gehen, dass die Älteren die Jüngeren ausplündern.“2 Das wäre demokratisch. Aber wo bliebe unsere hochgeschätzte Gerechtigkeit?
Andererseits meint Gesellschaftsforscher Meinhard Miegel, die Jüngeren würden „Mittel und Wege finden, sich der Belastung zu entziehen – da können die Mehrheitsverhältnisse sein wie sie wollen.“2 Wir stehen hier also vor einem schwerwiegenden Dilemma. Auf der einen Seite haben wir die ältere Generation, die als potentielle demokratische Mehrheit wider aller Gerechtigkeit die Jüngeren ausnutzen könnte. Auf der anderen Seite stehen die Berufstätigen, die ihre Ersparnisse unter allen Umständen selbst verwalten wollen, und zu dem Zweck vielleicht sogar bereit wären, die in Artikel 20 GG festgelegten Prinzipien unseres demokratischen Sozialstaats zu missachten.
Es scheint eine Wahl zwischen Scylla und Charybdis zu sein – entweder die Gerechtigkeit oder die Demokratie muss dran glauben. Doch es gibt einen denkbaren Ausweg: das Familienwahlrecht. Dieses wurde bereits dreimal im Bundestag vorgeschlagen, zuletzt 2008, jedoch jedes Mal ergebnislos. Die Idee hinter diesem Gesetzesentwurf ist, den Familien mehr politischen Einfluss zu geben, indem man auch Kindern das Wahlrecht gibt. Laut seinen Befürwortern würde dies ein Gegengewicht schaffen zu den Wahlstimmen der Rentner, und somit der Politik die nötige Ausrichtung auf Nachhaltigkeit verschaffen. Der Schutz der Familie ist fest im Grundgesetz verankert (Art. 6), ist aber auf Grund einer kleinen Familienlobby in der täglichen Politik nicht immer so wichtig, wie er sein sollte. Mit dem Familienwahlrecht würde man Politiker zwingen, mehr auf die Familien zu achten, die ja die Zukunft unserer Gesellschaft darstellen3. Auch würde es dem Grundsatz der allgemeinen Wahlen näher kommen als die momentane Regelung, die unter-18-Jährige von den Wahlen ausschließt.
Das es dabei aber auch Probleme gibt, liegt auf der Hand. Diese liegen darin begründet, dass Kinder nicht voll zurechnungsfähig sind. Wenn dies für ihre Straffähigkeit gilt, warum sollte es für ihr Wahlrecht anders sein? Die Stimme der Kinder müsste daher treuhänderisch von den Eltern vergeben werden. Doch welches Elternteil entscheidet, für welche Partei „das Kind wählen soll“? Und was, wenn das Kind eine andere Partei bevorzugt als die Eltern, dies aber auf Grund seiner Minderjährigkeit nicht durchsetzen kann? Mal ganz abgesehen davon, dass das Wahlrecht ein höchstpersönliches Recht ist, was bedeutet, dass es überhaupt nicht von einer Person für eine andere ausgeübt werden darf. Letztlich würde das treuhänderische Ausüben des Wahlrechts bedeuten, dass die Eltern mehrere Stimmen hätten – ein klarer Bruch mit dem Prinzip der gleichen Wahl. Prof. Isensee aus Bonn meinte hierzu in einem Aufsatz aus dem Jahre 2004, dass das Familienwahlrecht in seiner momentanen Konzeption einer Verfassungsänderung bedürfe. Jedoch sei diese im Rahmen dessen, was das Grundgesetz erlaubt, ließe sich also mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag durchsetzen4. Allerdings setzt eine Zwei-Drittel-Mehrheit eine breite gesellschaftliche Zustimmung voraus, die momentan noch nicht vorhanden ist, und die sich auch nicht für die nähere Zukunft abzeichnet. Es lässt sich schlussfolgern, dass das Familienwahlrecht, zumindest nach heutiger Sicht, kein realistischer Lösungsansatz ist für die oben genannten Probleme.
Also quo vadis, Deutschland? Die Gefahren einer Altenrepublik sind klar erkennbar. Leider wissen wir noch nicht, wie wir damit umgehen sollen. Hier braucht es eine verstärkte öffentliche Debatte, die diesen Sachverhalt thematisiert, bevor es zu spät ist. Bei allem Pessimismus sei jedoch auch angemerkt, dass die Daten, die unseren Befürchtungen zu Grunde liegen, Vorausberechnungen sind, mit allen damit verbundenen Unsicherheiten. Es könnte also sein, dass sie nie eintreffen, und dass wir die beschriebenen Probleme nie haben werden. Nichtsdestotrotz müssen wir gerüstet sein, denn die Möglichkeit eines Fehlalarms entschuldigt nicht das Fernbleiben der Rettungskräfte. Wie Malcom X sagte: „Die Zukunft gehört denen, die sich schon heute darauf vorbereiten.“


Quellen
  1. Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur“, Bundeszentrale für politische Bildung http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61541/altersstruktur
  2. Kampf der Generationen: Herzog warnt vor 'Rentner-Demokratie“, Spiegel Online, 2008 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kampf-der-generationen-herzog-warnt-vor-rentner-demokratie-a-546690.html
  3. Schmidt, Renate (2004). „Anmerkungen der Bundesministerin Renate Schmidt zum Familienwahlrecht“, Humboldt Forum Recht http://www.humboldt-forum-recht.de/deutsch/2-2004/beitrag.html
  4. Isensee, Josef (2004). „Familienwahlrecht und Grundgesetz“, Humboldt Forum Recht http://www.humboldt-forum-recht.de/druckansicht/druckansicht.php?artikelid=38

Mittwoch, 6. November 2013

Martin Lotter

Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Was lernen wir nicht alles in unserer Jugend. Das fängt schon mit dem Radfahren an. Ein Schwimmkurs ist auch obligatorisch, oft lernen wir ein Instrument. Natürlich gehen wir zur Schule. Der Staat möchte Bürger mit einer guten Allgemeinbildung. Mindestens 9 Jahre Schule müssen sein. Später mit 18 machen wir dann einen Tanzkurs und den Führerschein. Wer keinen Führerschein hat, darf nicht Autofahren. Man soll ja im Straßenverkehr nicht das Leben anderer gefährden.
Die meisten von uns gründen irgendwann in ihrem Leben eine Familie und wir bekommen Kinder. Spätestens da stellen wir fest: Wir haben in unserer Jugend viel Sinnvolles und weniger Wichtiges gelernt, aber habe ich je gelernt ein Kind zu erziehen?
Das Widersprüchliche in unserer Gesellschaft ist, dass es uns wichtig ist, pädagogisch gut ausgebildete Lehrer und Erzieher in Schule und Kindergarten zu haben. Aber wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, treffen sie auf Eltern, die auf diesem Gebiet brutale Laien sind.
Wann und wo lernen wir, wie wir in optimaler Weise Kinder erziehen? Haben sich unsere Eltern und wir als künftige Eltern jemals mit der Psyche von Kleinkindern, Kindern oder Jugendlichen beschäftigt? Wie motiviere ich Kinder in unterschiedlichen Lebensaltern oder Lebensphasen? Lerne ich, wie ich Kinder bei schulischen oder sozialen Problemen unterstützen kann? Oder noch viel einfacher: Haben wir gelernt einen Haushalt zu führen? Kinder benötigen angemessene Nahrung, Kleidung und Wohnung. Diese Rahmenbedingungen sind wichtig für ein erfolgreiches Erwachsen werden. Wer kann schon sein Kind altersgerecht und gesund bekochen? Wie viele Kinder gehen täglich hungrig, falsch gekleidet und unvorbereitet zur Schule? Wir sehen diese Lücken an unseren Eltern und wissen, dass wir genauso ratlos sind. Und keiner tut etwas dagegen.
Fakt ist: Wir wissen, wie wir Kinder zeugen. Aber sobald wir mit dem Kind aus der Geburtsklinik nach Hause gehen, sind wir hilflos. Was ist die Lösung?
Vor einigen Jahrzehnten gab es noch Schulfächer wie Hauswirtschaft, Handwerken, Erziehungskunde und dergleichen. Damalige Eltern haben wenigsten ansatzweise grundlegende Kennnisse mitbekommen, die sie auf ihre künftigen familiären Aufgaben vorbereitet haben.
Diese elementare Vorbereitung gibt es heute nicht mehr. Leider. Unsere Gesellschaft lässt ihre Kinder heute völlig unvorbereitet auf deren Kinder los. Es gibt akuten Handlungsbedarf.

Ich schlage vor, dass Eltern erzieherische Kenntnisse aktiv erwerben sollten. Da die Schulen dies nicht vermitteln, sollten werdende Eltern sie in der Freizeit erwerben. Die staatlichen Volkshochschulen wären eine ideale Institution, die den jungen Eltern das fehlenden Wissen vermitteln könnte.
An dieser Weiterbildung sollten alle verantwortungsvollen Eltern ein Eigeninteresse haben. Ignorante Eltern – man wird sie immer finden – sollten erst dann Kindergeld erhalten, wenn Sie diese Weiterbildung nachweislich und erfolgreich absolviert haben. Man könnte so etwas auch „Elternführerschein“ nennen.
Dies wäre zum Wohle der Kinder und damit letztendlich auch gut für die Eltern und gut für unsere Gesellschaft.

Das ist mein Vorschlag. Was haltet Ihr davon?

Dienstag, 15. Oktober 2013

Julian Reith


Griechenland 2012: Menschen versammeln sich in Massen auf der Straße. Pappfiguren Angela Merkels zeigen den Hitlergruß und haben eine Hakenkreuzbinde am Oberarm. Die jungen Leute verbrennen deutsche Flaggen.
Deutschalnd 2013: Peer Steinbrück, der Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl im Herbst 2013, äußert sich öffentlich negativ über den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten, indem er ihn mit einem Clown vergleicht. Ein geplantes Treffen in Italien wird daraufhin abgesagt.

Samstag, 12. Oktober 2013

Martin Lotter
Monatsthema 10/2013 

Kürzlich wurde das neue Videospiel GTA 5 auf den Markt gebracht. Spiele im Wert von mehr als 1 Mrd. USD wurden in den ersten 3 Tagen verkauft. Das ist ein neuer Rekord für ein Spiel dieser Art. Dies ist leider nicht die einzige Schlagzeile zu diesem Spiel. Denn über den Spielinhalt wird auch diskutiert: über die in dieser Version vorhandenen Folterszenen.
Der menschliche Spieler praktiziert im Laufe des Spieles mit seiner Spielfigur Folterungen an anderen Spielfiguren. Die Medien, Experten und vor allen Dingen Käufer fragen sich : müssen die Folterszenen in diesem Spiel sein ?
Zunächst ein paar Worte zum Spiel GTA5. Im Spiel – Grand Theft Auto 5, auf Deutsch in etwa „Großer Autodiebstahl“, schlüpft der Spieler in die Rolle eines Kriminellen. Die zu verübenden Straftaten können „harmlos“ wie ein Autodiebstahl sein. Man verübt Banküberfälle , hat Schießereien mit der Polizei und dergleichen. Man erlebt die „übliche“ Kriminalität, die man auch Sonntags im Tatort sieht.
Schlimm aber ist die 10 minütige Folteraufgabe, die der menschliche Spieler ab einer bestimmten Spielstufe zwingend an seinen künstlichen Spielfiguren „erledigen“ muss. Zu diesen Foltermethoden gehört Waterboarding, das Zertrümmern der Kniescheiben, Zähne ziehen oder Elektroschocks.
Warum haben die Spieleentwickler in der nun fünften Version des Spieles diesen Part eingebaut?
Eine mögliche Erklärungen könnte sein, dass Foltern als Spiel nicht mehr verpönt ist, nachdem auch das US-Militär bzw. die CIA im Irak gefoltert hat. Was die US-Regierung macht, kann auch in einem Videospiel nicht verboten sein. Eine weiterer Grund kann sein, dass die Spieleentwickler eine neue Stufe in der Spannungshierarchie benötigten. Nach den GTA Versionen 1-4 musste ein neuer Kick eingebaut werden. Die Folterszene ist ein zusätzlicher Kaufanreiz für erwartungsvolle Käufer.
Es kann aber auch sein, dass der Hersteller die Empörung in den Medien vorhergesehen und einkalkuliert hat. Auch schlechte Reklame ist Publicity. Wäre das der Fall, hätte man die Folterszene eingebaut, um zum Verkaufs-start viele Diskussionen in den Medien zu erzeugen.
Egal welches Argument – oder alle – richtig ist, bleibt die Frage: darf man spielerisch foltern, auch wenn es nur virtuell ist? Und welche Folgen hat das für die Psyche der Spieler?
Bekannt und nachgewiesen ist, dass so genannte „Ego-Shooter“ Spiele vereinzelt dazu führen, dass die jugendlichen Spieler in der Realität Verbrechen begehen, die sie im Spiel erlebt haben. Die Amokläufe in den Schulen von Erfurt und Winnenden sind Beispiele.
Was, wenn der nächste Amokläufer nicht „nur“ wild um sich schießt, sondern die Opfer – meist Mitschüler - foltert? Was, wenn Jugendliche die Anreize solcher Videospielen in der Praxis umsetzen ?
GTA5 ist sicher nicht der letzte Spielehersteller, der mit Folterungen eine weitere Hemm-schwelle überschritten hat.
Ich halte Folterszenen in Videospielen für überflüssig und falsch. Wie seht ihr das?

CATOteam 2013
Ceterum censeo...