Sonntag, 2. Februar 2014

KW 5

Das Wort der Woche, diesmal aus anderer Feder.

Wort der Woche: 

Riot

Ein kleines Wort mit viel Sprengkraft. "A riot is the language of the unheard", sagt Martin Luther King. Was das bedeutet, erfährt die Ukraine momentan aus erster Hand. Solch kriegsähnlichen Zustände hat Europa schon lange nicht mehr gesehen. Letzte Woche gab es die ersten Toten, nun sind auch Berichte über angeblicher Folter seitens der Regierungskräfte ans Licht gekommen. Dieses Wochenende steht der dortige Aufstand auf der Agenda der Münchener Sicherheitskonferenz, wo sich John Kerry, Steinmeier, von der Leyen & Co. über das "Problem Janukowytsch" austauschen.
Ebenfalls in München, jedoch eine Woche später und ohne dieselbe internationale Brisanz, wird ein weiterer "Aufstand" stattfinden. Unter dem Motto "The riot starts here" wird momentan unter Oberstufenschülern auf Facebook zu einer Demonstration gegen das bayerische Kultusministerium aufgerufen, die nächsten Freitag stattfinden soll. "Wir sind es Leid, dass das Kultusministerium ständig über unsere Köpfe hinweg willkürliche Entscheidungen trifft", verkünden die Organisatoren, ein Satz, dem viele Gymnasiallehrer und -schüler herzhaft zustimmen werden. Der aktuelle Anlass ist das sog. Probeabitur, eine extra Klausur, die die diesjährigen zwölften Klassen in den Kernfächern schreiben mussten, als Vorbereitung auf das kommende "Zentralabitur". (Nun, offiziell heisst es bundesweites Zentralabitur, was bedeutet, das sechs Bundesländer teilnehmen und ca. ein Viertel der Punkte trotzdem auf rein Bayern-interne Fragen gegeben werden.) Aus diversen Gründen fiel das Mathe-Probeabitur besonders schlecht aus, und zwar bayernweit. Manche Schulen hatten bei dieser abiturrelevanten Note Stufenschnitte im Fünf-Punkte-Bereich. Nach einer Menge Unmut unter allen Beteiligten entschloss sich das Bildungsministerium, den Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre Note zu streichen. Die Schüler jubelten, bei den Lehrern sah das Bild jedoch etwas anders aus: der Bescheid aus München kam kurz vor Notenschluss, wodurch sie sich gezwungen sahen, innerhalb einer Woche die plötzlich fehlenden Noten wieder gutzumachen. Das Ende vom Lied ist nun die oben erwähnte Demonstration. 
Obwohl der Grund Außenstehenden nichtig erscheinen mag, zeigt diese Entwicklung doch, dass auch die jetzige Generation Schüler nicht durchwegs apolitisiert sind; sondern es im Gegenteil auch hier junge Erwachsene gibt, die bereit sind, die ihnen zur Verfügung stehenden politischen Möglichkeiten zur Meinungskundgebung zu nutzen. Egal, was man von der Demonstration an sich hält - diese Tatsache ist auf jeden Fall zu begrüßen.

Daniel Vedder

8 Kommentare:

  1. Ärger:
    Diese Woche wurde von 2 Rechtsmedizinern ein Buch mit dem Titel „Deutschland misshandelt seine Kinder“ veröffentlicht. Der Titel ist plakativ, aber die Zahlen darin sind erschreckend : jede Woche sterben in Deutschland 3 Kinder durch Gewalt. 70 Kinder erleiden schwerste Verletzung. Und die Täter sind meist die ELTERN.

    Ich empfehle nochmals meinen Artikel zur Lektüre:
    http://www.cato-online.blogspot.de/2013/11/elternfuhrerschein-ja-bitte.html

    Es gab diese Woche auch Erfreuliches:
    Berufsboxer haben ja meist nicht das beste Image. Vitali Klitschko ist da anders. Er könnte es sich mit seinem hart verdienten Geld gemütlich in seinem Strandhaus in Malibu gut gehen lassen. Statt dessen engagiert er sich bei 25 Grad Minus und Schneefall für die demokratische Zukunft seiner Heimat. Er ist ein Vorbild.

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  2. Ein sehr schönes erstes Wort der Woche! Wäre auch bereit, dir ab und zu die Kategorie zu überlassen, auch wenn ich nicht abwesend bin!

    Freude: Hawkin hat eine neue Theorie der Schwarzen Löcher entwickelt, die die Relativitätstheorie und die Quantenmechanik aussöhnen könnte - jeodch ist diese Theorie höchst umstritten.

    Ärger: Tja, mit fallen ja gleich mehrere ein. Aber eins sticht heraus: Gutmensch Alice Schwarzer hat Steuern hinterzogen. Dazu sage ich nur: Erst vor der eingenen Türe kehren.

    Noch kurzer Kommentar zum Wort der Woche: Ein Sechstel der Punkte kommt von bundesweiten Aufgaben, oder täusche ich mich da? Jedenfalls ist das Kernproblem, dass gerade beim Abitur extrem viel herumgedoktord wird. Das ist das Schlüsselproblem.

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  3. jetzt fehlt nur noch dass Claudia Roth auch Steuern hinterzogen hat...

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    1. Kommt noch...
      Oder sie hinterzieht Süßigkeiten, jene, die ihr beim Parteitag zugeworfen wurden....

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    2. muss man als Abgeordneter nicht Geschenke versteuern die man bekommt. Oder fällt das unter Korruption wenn man von Parteimitglieder mit Süssigkeiten bestochen wird ?

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    3. Das war nur ein kleiner satirischer Witz - außerdem wurde sie ja eher beruhigt anstatt bestochen, angesichts ihres mageren Ergebnisses.
      Es wird aber wirklich mal Zeit, den Steuerhinterziehrn zu zeigen, dass nichts für immer geheim bleibt.

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  4. Freude: Bahr, bekannt für seine halb durchdachte Pflegereform, soll Obamacare auf die Sprünge helfen. Viel Glück - er wirds brauchen!

    Ärger: Die Goldene Morgenröte will eine Revolution . der Faschismus kehrt zurück nach Europa. Auch in Frankreich machen die Konservativen Furore. Dieses Jahr wird die Europawahl entscheiden, ob die rechte Achse in Europa zerschlagen werden kann.

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    1. Ärger:
      Auf das Recht auf Rente mit 63 sollen nicht nur bei 45 Arbeitsjahre gelten, sondern es werden auch Zeiten der Arbeitslosigkeit angerechnet. Das Fordert „Arbeitsministerin“ Nahles. Erst wird argumentiert wer 45 Jahre gearbeitet hat ist „erschöpft“ und hat ein Recht auf Rente. Jetzt sind also auch die Arbeitslosen erschöpft. Ich finde die Zeiten von Studium und Schule sollten auch angerechnet werden. Das ist anstrengender als Arbeitslosigkeit.

      Freude:
      Die breite mediale Aufmerksamkeit für das Dschungelcamp. 8 Mio Fernsehzuschauer, Berichterstattung in vielen Zeitungen ( nicht nur Bild) oder im Internet z.B. web.de , focus.de und spiegel.de wo es unter der Rubrik „Kultur“ zu finden ist. Dies ist meine Freude der Woche, weil es zeigt, dass wir in Deutschland scheinbar keine größeren Probleme haben. Sonst können wir uns nicht mit diesem Schwachsinn beschäftigen.


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