Sonntag, 24. November 2013

KW 47
Immer wieder Sonntags... ist eure Meinung gefragt! Macht mit!

Das Wort der Woche:
Сором  

Seit dem Ende der Sowjetunion arbeitet die EU an ihrer Osterweiterung - mit Erfolg. Ein wichtiger Teil dabei ist das Herz des Ostens, die Ukraine. Zehn Jahre lang wurde über ein Assoziierungsabkommen verhandelt. Nur noch ein kleines Puzzelstück fehlte bis zur Unterzeichnung: die Ausreisegenehmigung Julia Timoschenkos als Zeichen westlicher Standards im Umgang mit der Opposition. Lange hoffte man darauf, dass die ukrainische Regierung sich damit endgültig zur westlichen Welt bekennt und sich auf denselben Weg macht wie Rumänien zuvor ebenfalls.
Die Ukraine ist jedoch von der Russischen Föderation abhängig - denn dort wird über die Gasversorgung des Landes entschieden, und Russland zögert keinen Moment, während der eiskalten Winter die Versorgung zu unterbrechen.
Im Vorfeld der Parlamentsentscheidung kündigte Putin sinngemäß an, sollte das Assoziierungsabkommen unterzeichnet werden, so würde dies den Handel zwischen den Ländern schwer beeinträchtigen (was mit der offenen Androhung russischer Sanktionen gleichzusetzen ist). Putin sei für Dreiergespräche zwischen Russland, Kiew und Brüssel. Gleichzeitig wurde der ukrainische Präsident zweimal nach Moskau bestellt.
So war es kein Wunder, dass das ukrainische Parlament sechs Gesetzesentwürfe zur Ausreise von Timoschenko ablehnte und gleichzeitig die Dreiergespräche beschloss.

Die Opposition rief:  "Сором , Сором!", "Schande, Schande!". Man hätte das ukrainische Volk belogen und sich erpressen lassen.

Es ist wahr: der autoritäre Putin ist wirklich der mächtigste Mann der Welt, und er baut mit Hilfe der Rohstoffe seines Landes und dem Mangel an demokratischen Prinzipien seine Satellitenstaaten wieder auf - und zwar auf Kosten der Demokratie.
Aufgrund unserer Abhängigkeit von Gas schauen wir tatenlos zu, wie er Nationen erpresst, den Internationalen Seegerichtshof ignoriert, grundlos politische Stiftungen durchsucht und den Nordpol erobert.
Gerde jetzt müssen wir dies stoppen. Es darf nicht sein, dass sich vor unseren Augen eine Diktatur aufbaut.
Ich fordere keinen Gewaltakt. Aber manchmal muss man wirtschaftliches Wachstum riskieren, um dafür Freiheit, Souveränität und Demokratie zu erhalten.
"Wir verhandeln nicht mit Terroristen." Aber wir handeln mit Diktaturen in spe?
Niklas Götz


Nun seid ihr dran: Was war euer Ärger und Freude der Woche?    

9 Kommentare:

  1. Ärger: Die Hamburger Morgenpost hat berichtet, dass für die Elbphilharmonie Klobürsten zum Stückpreis von je 271€ angeschafft wurden. Die Elbphilharmonie statt der ursprünglich geplanten 77 Mio. bis jetzt 789 Mio. Euro gekostet. Also mal glatt das zehnfache!! Somit kann man schon verstehen dass sich Hamburg keine Klobürste für 2,99 € von OBI kauft. Man muss auch hier im Trend bleiben. Man kann auch verstehen, dass die Stadt mit der höchsten Millionärsdichte in Deutschland nicht irgendeine Klobürste für sein bauliches Aushängeschild kauft. Aber 271 € für eine Klobürste ? Ein Blick auf Amazon hätte gezeigt, dass es auch ganz ordentliche Produkte für 50€ gibt. Damit hätte die Millionärsgattin von der Außenalster ihre Hinterlassenschaften auch wegbürsten können. Jetzt wird auch klar warum sich der Baupreis der Elbphilharmonie verzehnfacht hat. Es gilt der Satz: ist der Ruf erst ruiniert verschwendet sich‘s ganz ungeniert.

    Freude: die Themenwoche Glück im ARD. Wobei sich wieder gezeigt hat, die niveauvollen Beiträge waren nicht im ARD sondern auf BR Alpha oder im Dritten. Der Beitrag von Hirschhausen in ARD hatt primär Unterhaltungswert. Wertvoll war der Beitrag über Mönche und ihr Verständnis von Glück. Es zeigte sich wieder mal, dass man auch ohne eigenen materiellen Besitz glücklich sein kann.

    AntwortenLöschen
  2. Ärger: Eigentlich wollte ich mit den Klobürsten kommen.... Aber dann doch etwas aktuelleres. Die Initiative "1:12" in der Schweiz, welche die Managergehälter auf das zwölffache der niedrigsten Löhne im Unternehmen begrenzen wollte, ist vermutlich gescheitert. Anscheinden haben sich 65% der Schweizer gegen sie entschieden.
    Die Gründe dafür sind mir schleierhaft, jedoch hatte die Gegeninitative klientelbedingt ein höheres Budget und hat massiv Angst vor der Abwanderung von Unternehmen gemacht. Möglicherweise hatte 1:12 auch Probleme, die eigenen Unterstützer zu mobilisieren.
    Es zeigt wieder, dass direkte Demokratie zwar wichtig ist - Fehlentscheidungen sind aber nicht ausgeschlossen.

    Freude: Nach jahrzehntelangen Verhandlungen und Provokationen sowie einigen sehr brenzligen Situationen konnte endlich eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran erzielt werden. Endlich wird der Weg der Diplomatie beschritten, endlich stehen die Zeichen auf Frieden. Zwar wird es noch viele, harte Verhandlungen brauchen - der erste Schritt ist getan.
    Jedoch gab es sowohl gute als auch schlechte Zeichen: Israel lehnt den Durchbruch vehement ab - mit beinahe kriegstreiberischen Worten. Nach so langem Streit ist eine gewisse Skepsis verständlich, jedoch darf Versöhnung nicht ausgeschlossen werden.
    Auf der anderen Seite gab der iranische Präsident jedoch die Erfolge bei Twitter bekannt - und das, obwohl Twitter im Iran eigentlich verboten ist. Dies kann man als ein Zeichen der Öffnung verstehen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Schön, dass sich im Iran etwas tut. Das Israel skeptisch bleibt, ist nach Jahren anti-israelischer Vernichtungsdrohungen durch den Iran jedoch auch nicht verwunderlich.

      Löschen
  3. Ärger der Woche ist, dass die Rot-Grün zwar keine Steuern erhöhen werden, dafür aber die Sozialversicherungsbeiträge. Wo ist der Unterschied ? Beides kostet dem Bürger Geld. Und zwar denen die arbeiten so wie ich.
    Freude: die ersten Weihnachtsmärkte öffnen. bei Schnee und Kälte Glühwein trinken, das hat was.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Meinst du vielleicht die Groko?
      Der Unterschied ist dass es bei Sozialversicherungsbeiträgen eine Beitragbemessungsgrenze gibt und sie zweckgebunden sind.
      Aber du hast Recht, wäre die Union ihren Versprechen treu geblieben, dürfte nichts steigen. Aber es braucht immer einen Kompromiss.

      Löschen
  4. genau, Rot-Scharz oder Große Koalition meine ich, sorry
    zum Beispiel steigt die Pflegeversicherung in zwei Schritten, und die Rentenversicherungsbeiträge sinken nicht, obwohl Überschüsse vorhanden sind,
    (nicht senken ist auch erhöhen...)

    AntwortenLöschen
  5. Ich fang mal mit der Freude an :-)
    CS Lewis (Autor u.a. der Narnia-Chroniken) hat einen Gedenkstein im Poets Corner der Westminster Abbey bekommen. Den hat er sich auch redlich verdient.

    Ärger: Die Chinesen haben ihre erste Stealthdrone enthüllt. Dass könnte den Luftraum überm Gelben Meer noch mals etwas erhitzen... (Und aus irgendeinem Grund sehen die chinesischen Dronen ihren amerikanischen Gegenstücken zum Verwechseln ähnlich. Da fragt man sich glatt, warum?)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Interessante Vita... Wenn man sie nicht kennt, ist es schwer, aber nicht unmöglich die Botschaft in seinen Populärwerken zu entziffern.

      Da es Tarnkappendrohnen sind sind auch die Gestaltungsmöglichkeiten begrenzt....

      Löschen
  6. Freude : Samuel Koch geht es besser. Wer ist das ? Das ist der junge Mann, der in „Wetten dass“ vor einigen Jahren einen Unfall hatte und seitdem vom Hals ab gelähmt ist. Er kann Interview geben, hat ein Buch herausgegeben und arbeitet als Sprecher für Hörspiele .
    Ärger: die zielgerichtetet Werbung im Kinderprogramm. Man merkt eine deutlichen Anstieg zu Weihnachten. Bei den Kindern werden Begehrlichkeiten im Fernsehen geweckt. Was machen die Eltern die ihren Kindern die vielen Wünsche nicht erfüllen können. Kinder verstehen nicht dass ihre Eltern arm sind. Werbung für Spielwaren im Kinderfernsehen gehört verboten

    AntwortenLöschen

CATOteam 2013
Ceterum censeo...