KW 10
Während die Ukraine Russland in die Hände fällt und der Westen halbherzige Sanktionen ausspricht, ignoriert man eine zweite Revolution am anderen Ende der Welt.
Wort der Woche: Motorizados
Je weiter die Krise entfernt ist, umso weniger interessiert sie die bequemen Europäer.
Dabei gibt es zahlreiche Parallelen: die Opposition auf den Straßen ist sich nur im Kampf gegen den Präsidenten einig, ansonsten ist sie in Faschisten und Demokraten zersplittert. Das Land leidet unter Kriminalität, Armut, Inflation und Güterknappheit. Der Präsident Maduro antwortet auf Demonstrationen mit Gewalt, lädt dann aber zu Verhandlungen ein - zu spät, denn nach zahlreichen Toten will die Opposition nicht mehr reden. Gleichzeitig macht er wie Putin die USA für den Aufstand verantwortlich.
Freilich gibt es auch Unterschiede zur Ukraine: Venezuela ist eine sozialistische Quasi-Diktatur, jahrzehntelang geführt von Huge Chávez. Bekannt wurde er durch die Verstaatlichung des Öls, welches an das befreundete Kuba verschenkt wurde. Auch wenn die Lage damals ähnlich schlecht wie heute, jedoch hielt das legendäre Charisma des Präsidenten das Land zusammen. Die Lage wurde erst instabil, als er vor ziemlich genau einem Jahr an Krebs verstarb. Damals kam seine Recht Hand Maduro an die Macht, wenig charismatisch und politisch inkompetent. Seitdem verschlechterte sich die Lage zusehends, bis vor einigen Wochen die Gewalt ausbrach. Angeblich lässt Maduro Scharfschützen einige Demonstranten eleminieren, um Angst zu verbreiten - ohne Erfolg.
Die Demonstranten sind wild entschlossen, für mehr Wohlstand und Freiheit zu kämpfen. Seit Jahren leiden sie unter Repressionen. Die arbeitende Bevölkerung kann von ihren Löhnen nicht mehr leben. Im Gegensatz dazu wir die Regierung von den Rentner unterstützt, die aufgrund der sozialisten Politik im letzten Jahr stark profitiert hatte.
Weitere Unterstützer der Regierung sind linksradikale Motorradclubs, die sogenannten Motorizados, welche sich im Dienst des Präsidenten gestellt haben und die Demonstanten attackieren.
Es ist offensichtlich, dass die Lage in Venezuela instabil ist und Maduro in nächster Zeit gestürzt werden könnte. Umso wichtiger ist es, dass der Westen Interesse für den Kampf des venezulanischen Volkes zeigt. Nur so kann verhindert werden, dass Venezuela nach Maduro an rechte Kräfte verloren geht.
Niklas Götz
Während die Ukraine Russland in die Hände fällt und der Westen halbherzige Sanktionen ausspricht, ignoriert man eine zweite Revolution am anderen Ende der Welt.
Wort der Woche: Motorizados
Je weiter die Krise entfernt ist, umso weniger interessiert sie die bequemen Europäer.
Dabei gibt es zahlreiche Parallelen: die Opposition auf den Straßen ist sich nur im Kampf gegen den Präsidenten einig, ansonsten ist sie in Faschisten und Demokraten zersplittert. Das Land leidet unter Kriminalität, Armut, Inflation und Güterknappheit. Der Präsident Maduro antwortet auf Demonstrationen mit Gewalt, lädt dann aber zu Verhandlungen ein - zu spät, denn nach zahlreichen Toten will die Opposition nicht mehr reden. Gleichzeitig macht er wie Putin die USA für den Aufstand verantwortlich.
Freilich gibt es auch Unterschiede zur Ukraine: Venezuela ist eine sozialistische Quasi-Diktatur, jahrzehntelang geführt von Huge Chávez. Bekannt wurde er durch die Verstaatlichung des Öls, welches an das befreundete Kuba verschenkt wurde. Auch wenn die Lage damals ähnlich schlecht wie heute, jedoch hielt das legendäre Charisma des Präsidenten das Land zusammen. Die Lage wurde erst instabil, als er vor ziemlich genau einem Jahr an Krebs verstarb. Damals kam seine Recht Hand Maduro an die Macht, wenig charismatisch und politisch inkompetent. Seitdem verschlechterte sich die Lage zusehends, bis vor einigen Wochen die Gewalt ausbrach. Angeblich lässt Maduro Scharfschützen einige Demonstranten eleminieren, um Angst zu verbreiten - ohne Erfolg.
Die Demonstranten sind wild entschlossen, für mehr Wohlstand und Freiheit zu kämpfen. Seit Jahren leiden sie unter Repressionen. Die arbeitende Bevölkerung kann von ihren Löhnen nicht mehr leben. Im Gegensatz dazu wir die Regierung von den Rentner unterstützt, die aufgrund der sozialisten Politik im letzten Jahr stark profitiert hatte.
Weitere Unterstützer der Regierung sind linksradikale Motorradclubs, die sogenannten Motorizados, welche sich im Dienst des Präsidenten gestellt haben und die Demonstanten attackieren.
Es ist offensichtlich, dass die Lage in Venezuela instabil ist und Maduro in nächster Zeit gestürzt werden könnte. Umso wichtiger ist es, dass der Westen Interesse für den Kampf des venezulanischen Volkes zeigt. Nur so kann verhindert werden, dass Venezuela nach Maduro an rechte Kräfte verloren geht.
Niklas Götz
Ärger: Laut dem Bericht von Snowden, welcher im EU-Parlament verlesen wurde, hat die Bundesregierung bewusst Gesetze und Rechte auf Drängen der NSA aufgeweicht. Außerdem sei entgegen der Behauptungen der USA das Hauptziel der Abhörung Wirtschaftsspionage, denn dieser werden deutlich mehr Mittel zugeteilt wie der Abhörung zum Schutze der Bevölkerung.
AntwortenLöschenFreude: Deutschland hat zum ersten Mal seit langem eine weltpolitische Bedeutung. Viele US-Medien trauen Merkel in der Krim-Krise mehr zu als Obama, da sie gute Kontakte zu Putin hätte und er als schwach wahrgenommen wird.
Dass Merkel jedoch in erster Linie die deutsche Wirtschaft schützen will und Obama weniger von Russland abhängig ist, wird dabei jedoch ignoriert.
als*
LöschenWie bitte?
LöschenMehr als oder sowie, aber nicht mehr wie.
LöschenDon't fuck with the grammar!
"Viele US-Medien trauen Merkel in der Krim-Krise mehr zu als Obama"
Löschen???
"Außerdem sei entgegen der Behauptungen der USA das Hauptziel der Abhörung Wirtschaftsspionage, denn dieser werden deutlich "mehr Mittel zugeteilt wie" der Abhörung zum Schutze der Bevölkerung." :(
LöschenAchso. Kann man ja auch einfach gleich sagen (und ohne das f-Wort).
LöschenNur mal so am Rande - ich halte sachliche Diskussionen allgemein für sinnvoller als sprachliche Pedanterie.
Ärger: Die politische Skrupellosigkeit Putins zeigt wie weit Russland von einer lupenreinen Demokratie entfernt ist. Solch ein Verhalten wie die Quasi-Annektion der Krim wäre in einer Demokratie nicht möglich. Bedauerlicherweise gibt es historische Beispiele. Ende der 30er Jahre wurde Österreich und das Sudentenland in ähnlicher Weise annektiert. Frappierend ist der Vergleich auch deshalb, weil der damalige „Westen“ hilflos zuschaute und glaubte mit seiner beschwichtigenden Politik erfolgreich zu sein. Das Ende kennen wir. Hoffentlich wiederholt sich die Geschichte nicht.
AntwortenLöschenFreude: das Braveheart-Battle in Münnerstadt
http://www.braveheartbattle.de/
Ärger: Die Bedenken der Expertenkommission zur Energiewende werden einfach ignoriert. Und das, obwohl sie durch verschiedene andere Analysen bestätigt werden!
AntwortenLöschenFreude: Der italienische Senat erlaubt die Wiederinstandsetzung von Pompeji. Zuvor gab es Bedenken, dass es das zweite Mal in 2000 Jahren zerfallen könnte.
Ärger:
AntwortenLöschenMdB Ströbele von den Grünen fordert die Abschaffung der 5% Hürde für den Bundestag. Konsequenz wäre, dass viele kleine Parteien in den Bundestag einziehen und damit die Funktionsfähigkeit des Parlament behindert ist. Die 5% Hürde resultiert aus den schlechten Erfahrungen mit der Weimarer Republik. In Italien diskutiert man gerade die Einführung einer 5% Hürde wegen der vielen Probleme mit Splitterparteien. Dies sollte uns eigentlich Warnung genug sein. Das Argument dass durch die 5% Hürde Stimmen „nicht berücksichtigt“ würden halte ich für vernachlässigbar. Wenn das Parlament wie in Italien nicht funktionsfähig ist, und fast jährlich neu gewählt werden muss, dann steigt die Politikverdrossenheit noch mehr. Dann doch lieber Verdruss weil die Stimme für eine Splitterpartei verloren war.
Freude:
Zum Glück ist bald Kommunalwahl. Ich kann die vielen Wahlplakate einfach nicht mehr sehen. Jetzt wo es Frühling wird möchte ich Natur sehen und nicht an jedem Baum oder Strauch das Gesicht von Kandidaten.
in den Fraktionen von SPD und CDU denkt man nun darüer nach die 5% Hürde ins Grundgesetz aufzunehmen.
Löschen(siehe FAZ von gestern)
Ärger: Der Westen verhängt nur halbherzig Sanktionen gegen Russland. Gerade die EU hat das Problem, dass alle Mitgliedsstaaten Sanktionen zustimmen müssen, obwohl z.B. Rumänien und die Slowakei zu 100% von russischem Gas abhängig sind. Jedoch ist eine Konfrontation mit Russland früher oder später nicht zu umgehen, es sei denn, Putin räumt seinen Posten. Lieber jetzt einen diplomatischen Konflikt mit Russland, als später, wenn es dank dem Schlucken der Ukraine noch stärker ist.
AntwortenLöschenFreude: Das System "ADAC" wackelt immer mehr - nun wird es noch einmal zur Steuerkasse gebeten.
Auch wenn man der USA nicht alles glauben darf: http://www.focus.de/politik/ausland/usa-entlarven-russland-zehn-dreisten-luegen-putins-im-krim-konflikt_id_3667204.html
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