Mittwoch, 4. Dezember 2013

Zinkel - geistlicher Beirat des Unitas-Verbandes
Gastbeitrag zum Monatsthema 12/13

Gleich zu Beginn des Monats konnten wir für euch einen Gastbeitrag finden, diesmal vom geistlichen Beirat des Unitas-Verbandes, des ältesten katholischen Studenten- und Akademikerverbandes Deutschlands. Sein Beitrag ist der perfekte Anstoss für eien Diskussion in den Kommentaren...


Gott JA – Kirche NEIN“, so könnte man vielleicht die religiöse Einstellung vieler junger Menschen zusammenfassen. (Fast) Jeder glaubt an etwas. Die Spannung reicht da von echten „Hardcore-Christen“, die jeden Sonntag zur Kirche gehen (zugegeben, das sind recht wenige...), über diejenigen, die schon an einen Gott oder so etwas glauben, dazu die Kirche aber nicht brauchen, bis hin zu den „Keine-Ahnung-weiß-nicht-hab-
ich-mir-noch-keine-Gedanken-gemacht-ist-mir-eigentlich-auch-egal-Typen“.
Die Fragen der Menschen nach Gott, einem Leben nach dem Tod, nach diesem oder jenem religiösen Thema sind schon da, aber irgendwie schaffen es die etablierten Kirchen immer weniger die Menschen zu erreichen. Will die Jugend nichts mit der Kirche zu tun haben?
Da hatte ich letzte Woche in meiner Pfarrei eine interessante Begebenheit: eine alte Kirche muß renoviert werden. Dazu brauchen wir die Hilfe von „kräftigen Kerlen“, die mit anpacken. Da dachte ich mir: frag den Fußballverein. Und tatsächlich, fast eine ganze Mannschaft junger Männer packte begeistert mit an. Sie sagten selbst, dass sie sich mit „ihrer Kirche“ identifizieren. Aber vom Gottesdienst habe ich sie nicht gekannt...
Ich weiß, dass die Jugend nicht so schlecht ist wie ihr Ruf. „Wo hakt es nun?“, frage ich als Pfarrer...
 

2 Kommentare:

  1. Ich denke, der Grund für die niedrige Jugendquote der etablierten Kirchen ist ihr häufig schlechtes Image, gepaart mit dem "Langweilig"-Stempel, der ihnen von vielen Jugendlichen verliehen wird. Interessant finde ich, dass die freien Kirchen oft weniger Nachwuchsprobleme haben: Ich kenne Jugendgottesdienste, zu denen jede Woche ein paar Hundert Jugendliche kommen (auch in Unterfranken, siehe www.sat-schweinfurt.de), und christliche Jugendtage, die jährlich mehrere Tausend anlocken.

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  2. Ich denke die Kirchen, auch die etablierten, tun sehr viel, um Jugendliche anzulocken.
    Jedoch ist es wohl eher so, dass Religion mittlerweile eine sehr persönliche und private Sache ist.
    Die Menschen brauchen nicht mehr Gemeinschaft, um transzendente Erfahrungen zu haben, sie haben ein ganz eigenes Gottbild und ganz eigene spirituelle Erlebnisse.
    Daneben muss man auch sagen, dass Gottesdienste in unserer beschleunigten und optimierten Welt auch kaum noch Platz haben.
    Ein weiterer Grund ist, dass viele Eltern in etablierten Kirchen ihre Kinder nicht mehr einbinden, sodass sie erst ihren eigenen Weg zur Kirche finden müssen. Dies hat einerseits den Vorteil, dass sie eine religiöse Lösung ganz für sich finden können und nicht gleich "gefangen" sind - andererseits verlieren etablierte Religionen so auch Zuspruch.
    Das heißt jedoch im Endeffekt genau eines: Viele (jedoch bei weitem nicht alle) Menschen sind religiös, aber ohne Bezug zu einer Kirche.
    Kirche? Nein. Gott? Schon eher.

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