Sonntag, 31. August 2014

KW 35

100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg werden Konflikte noch immer mir Waffen ausgefochten - und diese sind mehr wert als Soldaten. Die beste Waffe gewinnt den Krieg - aus diesem Grund sind westliche Waffen heißbegehrt.

Wort der Woche: Hilfe zur Selbstverteidigung

Als die Idee der Unterstützung der Kurden mit deutschen Waffen in aller Munde war, schien das Tabu bereits so aufgeweicht, dass kurzerhand beschlossen wurde, zusätzlich zu den bereits entsandten französischen Waffen auch deutsche zu schicken. Die symbolische legislative Legitimation ist ein Trauerspiel.
Natürlich muss IS gestoppt werden, fraglich bleibt aber, ob dies das beste zur Wahl stehende Mittel ist. Wir erinnern uns an die amerikanische Unterstützung für afghanische Rebellen gegen die Sowjets - heute sind sie unter dem Namen Taliban bekannt und kämpfen gegen die Amerikaner mit ihren eigenen Waffen.
Auch die Kurden würden wohl nach einem Sieg über IS mit deutschen Waffen gegen ihren Erzfeind Türkei kämpfen - welcher auch mit deutschen Waffen ausgestattet ist. Dazu kommt noch, dass Deutschland Waffen an Katar liefert - und dieser die erworbenen Waffen an IS.
Doch auch die Ukraine will ihre Bündnisneutralität zur NATO aufgeben, um Unterstützung durch den Westen zu erhalten. Doch auch hier stellt sich die Frage, inwiefern es sinnvoll ist, hier zu intervenieren. Durch die waffentechnische Unterstützung würde die Ukraine weit an die NATO heranrücken, eine kaum zu überbietende Provokation für Russland. Natürlich kann man argumentieren, dass Russland ja offensichtlich nichts anderes mit den Separatisten tut. Doch hier mangelt es offenbar an neutralen Quellen. Die Ukraine ist interessiert daran, Berichte über russische Fallschirmjäger zu verbreiten und eine Invasion zu fingieren. Auch die NATO hat sich bisher nicht als Friedensvermittler dargestellt und kann sehr wohl die Fotos manipuliert haben.
Trotzdem ist es wohl sehr wahrscheinlich, das Russland die Separatisten aktiv unterstützt. Dies ist jedoch immer noch kein Grund, der Ukraine Waffen zu liefern, die genausogut auch wieder den Aufständischen in die Hände fallen können (wie bereits bei der IS und in Afghanistan geschehen). Es bleibt dabei, dass die wirtschatliche Schwäche Russlands der beste Angriffspunkt ist - neben Verhandlungen.
Waffenlieferung sind wirtschaftlich interessant und ein gutes Mittel, um ohne Risiko militärische Interessen durchzusetzen. Auch zeigen sich negative Effekte durch Verbreitung der Waffen nicht innerhalb einer Legislaturperiode. Unterm Strich destabilisieren Waffen jedoch Krisenregionen.

Und was war euer Ärger und Freude der Woche?

3 Kommentare:

  1. Freude: Mit Frederica Mogherini wird eine echte Europäerin die neue Außenbeauftragte der EU. Trotz wenig Erfahrung in der Außenpolitik zeigte sie bisher eine pragmatische, besonnene Position im Konflikt mit Russland, der auf einen Effizienten Mix zwischen Druck und Verhandlung ausgelegt ist.

    Ärger: Fünf neue NATO-Stützpunkte im Osten heizen den Konflikt nur weiter auf. Sie erfüllen keinen Zweck, denn das Ziel ist es, einen Krieg zu verhindern. Vorbereitungen auf einen solchen sind kontraproduktiv. Uns mangelt es nicht an militärischer Stärke, sondern an Möglichkeiten, den Frieden zu sichern.

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    1. Das sehe ich anders:

      Putin ist von der alten KGB-Garde. Er regiert anders. Das Sowjet-Imperium ist zusammengebrochen weil der Westen keine Appeasementpolitik betrieben hat, sondern auf den Druck der Kommunisten mit Gegendruck reagiert hat. Die Sowjetunion war damals wirtschaftlich unterlegen und ist durch wirtschaftliche Sanktionen und Wettrüsten kollabiert.

      So ist es auch heute.
      Putin erwartet sogar dass die Nato solche Maßnahmen ergreift. Alles andere würde Ihn in seinen Handlungen nur bestärken. Nicht reagieren würde Putin als Schwäche auslegen.

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  2. Freude

    An apple a day keeps Putin away
    ( unser Bundeslandwirtschaftsminister zum Importverbot für europäische Äpfel nach Russland)


    Ärger

    In der Design-Abteilung des Bekleidungsriesen ZARA muss es wohl ein paar Geschichts-Legastheniker geben. ZARA hat ein schwarz-weiß gestreiftes T-Shirt auf den Markt gebracht. So weit so gut. Aber auf der Brust prangt ein großer gelber 6-zackiger Stern. Somit ist die Ähnlichkeit mit der KZ-Kleidung unverkennbar.
    Zara hat das Produkt vom Markt genommen.


    Grünen Chef Cem Özdemir sagt: ob jemand Canabis konsumiere und damit gesundheitliche Risiken eingeht, soll in einer freien Gesellschaft jeder selbst entscheiden. Ich sage: Dann lass uns auch selbst entscheiden was wir essen und fordere nicht den Veggie-Day. Und lass uns auf der Autobahn so schnell fahren wie wir wollen und fordere nicht Tempo 100.

    Der griechische Bürger haben bei Ihrem Staat Steuerschulen von 68 Mrd. EURO.

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CATOteam 2013
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