Sonntag, 3. Mai 2015



KW 18
Wie weit darf ein Land gehen um seine wirtschaftlichen Interessen zu vertreten? Darf man ökonomisches Gelingen über humanitäre Grundsätze stellen?
Gerade in der heutigen globalisierten Welt ist es wichtig sich diese Frage zu stellen. Deutsche Handelspartner sind nicht immer „ lupenreine Demokraten“. Nach Saudi-Arabien werden beispielsweise Waffen geliefert  obwohl das Land für die Unterdrückung von oppositionellen Kräften und Minderheiten und  Frauen bekannt ist.

Wort der Woche : Wirtschaft oder Wohl ?
Das Wohl eines Landes hängt vor allem von seiner wirtschaftlichen Kraft ab. Um den maximalen Gewinn und damit die maximale Lebensqualität der deutschen Bürger zu erzielen, sollte auch mit Ländern wie Saudi-Arabien Handel betrieben werden. Nur so kann auf Dauer der hier vorherrschende, hohe  Lebensstandart gehalten werden.  Denn wenn man anfängt Länder in gut und böse einzuteilen wird man bald merken, dass nirgendwo auf der Welt alles perfekt läuft. Wo zieht man also die Grenze? Um benachteiligten Menschen wirklich dauerhaft zu helfen,  gibt es andere Methoden. Durch den Aufbau von Handelsbeziehungen wird Vertrauen geschaffen, zu Kompromissen sind Diktatoren dann schon eher bereit. Man sieht es bereits im kleinen bürgerlichen Leben: Wenn mich jemand anschreit, werde ich mich nicht eher von etwas überzeugen lassen, als wenn jemand versucht vernünftig mit mir zu reden.
Man kann die Sache aber auch von einem anderen Standpunkt aus betrachten. Handle ich mit undemokratischen Diktatoren  fördert man, wenn auch nicht direkt, deren System. Weil der Handel unabhängig von der politischen Vorherrschaft des Landes weitergetrieben wird, wird die Toleranz des staatlichen Systems verdeutlicht, die Ignoranz von Menschenrechtsverletzungen untermalt. Dabei ist doch genau das wichtig, wichtiger als deutsche ökonomische Interessen! Sollten wir nicht schauen, dass das Wohl der Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, im Vordergrund steht? Nicht egoistische Interessen, Humanität sollte wichtig sein. Durch Boykotte in Handlungsbeziehungen kann man ein klares Zeichen setzen ohne aufdringlich zu werden. Unausgesprochen steht dann in der Luft „ Wir akzeptieren nicht, wie ihr mit eurem Volk  umgeht.“ Es ist ja auch nicht so, dass von einem Wirtschaftsboykott Leute betroffen wären, die kein Geld haben und deren Existenz in Folge eines deutschen Wirtschaftsboykotts auf dem Spiel stehen würde. Macht und Handelsbeziehungen mit dem Ausland sind in Diktaturen nur politisch linientreuen, und damit finanziell geförderten Bürgern gestattet.

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