KW 18
Wie weit darf ein
Land gehen um seine wirtschaftlichen Interessen zu vertreten? Darf man
ökonomisches Gelingen über humanitäre Grundsätze stellen?
Gerade in der
heutigen globalisierten Welt ist es wichtig sich diese Frage zu stellen.
Deutsche Handelspartner sind nicht immer „ lupenreine Demokraten“. Nach
Saudi-Arabien werden beispielsweise Waffen geliefert obwohl das Land für die Unterdrückung von oppositionellen
Kräften und Minderheiten und Frauen
bekannt ist.
Wort der Woche :
Wirtschaft oder Wohl ?
Das Wohl eines
Landes hängt vor allem von seiner wirtschaftlichen Kraft ab. Um den maximalen
Gewinn und damit die maximale Lebensqualität der deutschen Bürger zu erzielen,
sollte auch mit Ländern wie Saudi-Arabien Handel betrieben werden. Nur so kann
auf Dauer der hier vorherrschende, hohe Lebensstandart gehalten werden. Denn wenn man anfängt Länder in gut und böse einzuteilen
wird man bald merken, dass nirgendwo auf der Welt alles perfekt läuft. Wo zieht
man also die Grenze? Um benachteiligten Menschen wirklich dauerhaft zu helfen, gibt es andere Methoden. Durch den Aufbau von
Handelsbeziehungen wird Vertrauen geschaffen, zu Kompromissen sind Diktatoren
dann schon eher bereit. Man sieht es bereits im kleinen bürgerlichen Leben:
Wenn mich jemand anschreit, werde ich mich nicht eher von etwas überzeugen
lassen, als wenn jemand versucht vernünftig mit mir zu reden.
Man kann die
Sache aber auch von einem anderen Standpunkt aus betrachten. Handle ich mit
undemokratischen Diktatoren fördert man,
wenn auch nicht direkt, deren System. Weil der Handel unabhängig von der
politischen Vorherrschaft des Landes weitergetrieben wird, wird die Toleranz
des staatlichen Systems verdeutlicht, die Ignoranz von Menschenrechtsverletzungen
untermalt. Dabei ist doch genau das wichtig, wichtiger als deutsche ökonomische
Interessen! Sollten wir nicht schauen, dass das Wohl der Menschen, unabhängig
von ihrer Herkunft, im Vordergrund steht? Nicht egoistische Interessen,
Humanität sollte wichtig sein. Durch Boykotte in Handlungsbeziehungen kann man
ein klares Zeichen setzen ohne aufdringlich zu werden. Unausgesprochen steht
dann in der Luft „ Wir akzeptieren nicht, wie ihr mit eurem Volk umgeht.“ Es ist ja auch nicht so, dass von
einem Wirtschaftsboykott Leute betroffen wären, die kein Geld haben und deren
Existenz in Folge eines deutschen Wirtschaftsboykotts auf dem Spiel stehen
würde. Macht und Handelsbeziehungen mit dem Ausland sind in Diktaturen nur
politisch linientreuen, und damit finanziell geförderten Bürgern gestattet.
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