KW 5
Es war wohl eines der
hoffnungsvollsten Daten in der neueren deutschen Geschichte: am 27.1.1945 wurde
das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz/Birkenau von der roten
Armee befreit. Nach jahrelanger Qual wurde das Leid vieler Millionen Menschen beendet.
Beendet? Die psychischen und physischen Folgen waren und sind für die meisten
Überlebenden sicherlich immer noch zu spüren, solange diese noch leben. Genau
dieses „Aussterben“ der letzten Überlebenden des Holocausts, stellt ein großes
Problem dar, im Wort der Woche wird erklärt warum, es gibt faktisch einen
Verantwortungsverlust der Deutschen im Bereich auf die NS-Zeit.
Was in Deutschland vor knapp 80 Jahren passiert
ist, interessiert heute leider nicht mehr jeden Deutschen. Die Machtergreifung
Hitlers und die daraus folgende, für Minderheiten und freie Köpfe grausame Zeit,
sowie der Massenvernichtung im Krieg und in Konzentrationslagern ist eines der
dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Schuldig am Tod von Millionen von
Menschen ist eben dieses Volk, das den Aufstieg der hitlerschen Diktatur ermöglich
hat, das größtenteils zugesehen oder mitgemacht hat, bei den menschenverachtenden Gesetzen,
Beschlüssen und Taten des Naziregimes.
Nach dem Selbstmord Hitlers und dem Ende des 2ten
Weltkrieges stürzte Hitlers Hassdikatur zusammen, mit den Jahren entwickelte
sich Deutschland zu einem international wirtschaftlich starkem und als
gleichberechtig angesehenen und ernstzunehmenden Partner, immer jedoch war es
von dem Ausland an seine braune Vergangenheit erinnert worden. Das lag
vor allem zum einen an der zeitlichen Nähe zum 2ten Weltkrieg, zum anderen
daran das die Stimmen der überlebenden Opfer des Naziregimes laut in den Ohren
des Volkes tönten. Schuld war offensichtlich zuweisbar.
Genau aus diesem Grund vergessen immer mehr
Deutsche das Geschehene, oder setzen es in ihren Gedanken zur längst vergangenen
Geschichte. Natürlich tragen wir, die junge Generation keine Schuld mehr an den
Verbrechen unserer (Ur-) Großeltern, aber wir tragen die Verantwortung für das,
was die Geschichtsbücher uns erzählen. Und wir tragen die Verantwortung dafür,
dass so etwas nie wieder passiert.Und das geht eben nur durch Erinnerung.
Hitler war am Anfang auch ein kleiner Mann aus
unbedeutender Familie, mit unbedeutendem Beruf und unscheinbarem Namen. Aber
durch die richtig Leitung der NSDAP,
anfangs auch in der großen Politik nicht wirklich relevant, schaffte er es die
Leute von seiner Ideologie zu überzeugen. Das hätte verhindert werden können. Mit politischer Aufklärung und, daraus folgend, der Ablehnung von schlechter,
populistischer Propaganda, hätte keiner Adolf Hitler die Möglichkeit zu geben
sich zu etablieren.
Das Geschehene lässt sich nicht rückgängig machen,
man kann die Vergangenheit nicht ändern.
Aber die Zukunft. Deswegen ist es so
gefährlich, wenn keine Zeitzeugen der NS Zeit mehr leben: Dann gibt es niemanden
mehr, der als exemplarische Warnfigur mahnend die Hand hebt, um auf sein ihm
widerfahrenes Leid hinzuweisen. Die einzige Möglichkeit die Vergangenheit nicht
ganz zu vergessen ist, Menschen kollektiv aufzuklären mithilfe von, so
schrecklich das auch sein mag, grausamen Bildern, mithilfe von Medien die
Geschichten aufzeichnen können. Nur in der Schulausbildung ist das machbar,
Geschichtsunterricht sollte also so gestaltet
werden das er interessant und nachvollziehbar für alle wird. Damit wir unsere
Moralität und unser Menschsein nicht
vergessen.
Lea Heinrich
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