Sonntag, 23. November 2014

KW 46
In Deutschland ist Wahlkampf zwar kein mediales, geldgestütztes Großereignis, wie wir es vor Kurzem in den USA gesehen haben - dennoch braucht jede Partei ein solides Finanzpolster. Hier haben es kleine Parteien schwer, falls sie sich nichts einfallen lassen.

Wort der Woche: Goldrausch


 Jedes Unternehmen, das seine Produkte unter die Leute bringen will, braucht ein Alleinstellungsmerkmal. Apple nutzt das Design seiner Produkte, Coca-Cola seinen Namen, McDonalds seine große Verbreitungsdichte. Ein Konzept wurde dabei völlig übersehen - die politische Überzeugung. Passt diese gut zum Produkt und kommt gleichzeitig Geldnot, eine juristische Grauzone und eine ganze Menge Unverfrorenheit dazu, kommt das dabei heraus - der Goldonlineshop der AfD.
Parteien finanzieren sich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und staatlichen Zuschüssen. Letztere sind von Wählerstimmen und der Höhe der sonstigen Einnahmen abhängig, da diese die gesellschaftliche Akzeptanz einer Partei und damit auch ihre Anrechte auf Föderung angeben. Eine Kleinpartei wie die AfD erhält kaum Stimmen und Spenden, somit auch kaum staatliche Zuschüsse. Rein vom Parteiprogramm ist das auch gar nicht so tragisch, würde es sich doch sowieso um Euro handeln, und gerade den will man ja abschaffen. Diese Eurofeindliche Haltung kann man aber auch ganz gut nutzen, um an Euros ranzukommen, schließlich ist ja die große Alternative Gold - man verkauft also einfach Gold, erhöht damit seine Einnahmen und somit wieder die staatlichen Zuschüsse - in diesem Jahr von drei auf fünf Millionen Euro. Besonderer Hit natürlich - das Markstück aus Gold.
Obendrein hat eine Prüfung des Bundestags ergeben, dass diese Verfahren auch noch legal ist. Eigentlich sollten Parteien durch die Gesellschaft finanziert werden und keine Händler sein. Ausdrücklich verboten wird dies im Parteiengesetz jedoch nicht - noch nicht.
Bundestagspräsident Lammert, aber auch die Grünen halten das Vorgehen der AfD für äußerst grenzwertig und planen das Gesetz so zu verändern, dass es solche Stratgien verbietet - sehr zum empören der AfD.
Niklas Götz

Was war euer Ärger und Freude der Woche? 

2 Kommentare:

  1. Erdogan erklärt wieder mal die Welt: Amerika wurde 1178 von Muslimen entdeckt. So soll es künftig auch den türkischen Schulbüchern stehen.
    Noch besser: er hält die Gleichberechtigung von Mann und Frau für unnatürlich.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/erdogan-lehnt-gleichberechtigung-von-mann-und-frau-ab-a-1004690.html

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  2. Die Apple Aktie alleine ist aktuell mehr Wert als alle börsennotierten russischen Unternehmen zusammen.

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CATOteam 2013
Ceterum censeo...